Tag 26 - An der Smaragdküste

Saint Malo

Gepostet von Philippe am 15. August 2021
Tageskilometer : 178.6km / Gesamtkilometer : 3'064.9km / reine Fahrzeit: 2h32min

Nach dem Geheimtipp von Philipp aus Weimar nach Vannes zu gehen, ist unser nächstes Ziel wieder weit bekannt. St. Malo einer der meistbesuchten Touristenorte Frankreichs. Somit steht heute eine Fahrt vom Süden der Bretagne in den Norden an.

In St. Malo angekommen steuerten wir als erstes dem Camping de la Cité d’Alet an. Die Halbinsel der Aleth wurde im zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht als Befestigungsanlage benutzt. Diese wurde im August 1944 von den Alliierten kräften erobert. Die Spuren des 8 Tage langen Gefechts kann man noch heute sehen.

Memorial 39-45 : Bild von Philippe Wegmann Einschusslöcher in Panzerung : Bild von Philippe Wegmann

Als wir diesen Geschichtsträchtigen Ort genau unter die Lupe genommen haben, und leider die letzte Führung schon verpasst hatten, machten wir uns zu Fuss auf nach St. Malo. Entlang den Hafenmauern und über eine grosse Schleuse schlenderten wir bis nach St. Malo. Da angekommen standen wir vor einer riesigen Stadtmauer. Wie wird diese wohl zu überwinden sein?

Stadtmauer von St. Malo : Bild von Philippe Wegmann

Die im 12. Jahrhundert errichtete Stadtmauer ist heute nach kurzem Suchen durch Tore einfach durchquerbar. Doch in den Zeiten der Errichtung musste sie ein unüberwindbares Hindernis dargestellt haben. Die Stadt St. Malo erreichte durch Fischfang und Handel ihren Wohlstand. Unter Handel sind auch Zwielichtige Geschäfte wie Kaperfahrten oder Sklavenhandel zu verstehen. Der Wohlstand war so gross, dass 1590 eine eigene Republik ausgerufen worden ist. Diese hat jedoch nur 4 Jahre angehalten. Sonst würden wir hier vielleicht heute noch einen Stadtstaat mit einer immensen Stadtmauer besuchen können.

Die Stadtmauer überwunden, kann man den Wohlstand der damaligen Stadt auf den ersten Blick sehen. Sehr breite Strassen und mindestens 4 Stockwerke hoch gebaut. Doch leider ist das Meiste, das man sehen kann, nicht mehr das Original. Im zweiten Weltkrieg wurden schätzungsweise 85% der alten Bauten zerstört, danach aber wieder originalgetreu aufgebaut.

In der Stadt ging die Jagd nach den altbekannten Gauffres aus einem vergangenen Urlaub los. Den Laden hatten wir aufgrund eines Fotos schnell gefunden. Doch leider gibt es hier nicht mehr die besten Gauffres in St. Malo, denn es werden überhaupt keine Gauffres mehr verkauft. Ein paar Minuten später entdeckte ich doch noch einen Laden, der Gauffres verkauft. Da musste ich Zuschlagen! Und die Gauffre war bestimmt noch besser wie damals! Ich selbst kann mich auf jeden Fall nicht daran erinnern, je eine so gute Gauffre gegessen zu haben!

der besagte Laden : Bild von Philippe Wegmann Philippe mit der Gauffre : Bild von Anina Ruch

Nach der Besichtigung der Stadt trieb es uns als nächstes an den Strand. Da hier in St. Malo eine Differenz von 12 Höhenmetern zwischen Ebbe und Flut liegt, kann man bei Ebbe sehr weit ins Meer hinauslaufen. Dies nutzen wir um die Insel Grand Bé zu besuchen. Diese ist der Stadt vorgelagert. Im 16. Jahrhundert wurde Sie als Quarantäneinsel genutzt, Ende des 17. Jahrhunderts wurde sie schlussendlich als Befestigung ausgebaut und mit rund 200 Soldaten bestückt. Die strategisch gut gelegene Lage machte sich dann schlussendlich auch die deutsche Wehrmacht zu Nutze, die Anlagen wurden dann aber durch amerikanischen Artilleriebeschuss komplett zerstört.

Blick von der Insel Grand Bé auf St. Malo : Bild von Philippe Wegmann

Wir beschlossen uns, auch noch den Sonnenuntergang in St. Malo zu geniessen. Also ab in eine Beiz, um etwas zu naschen und zu warten bis es soweit ist. Wir wurden nicht enttäuscht:

Sonnenuntergang : Bild von Philippe Wegmann

Nach diesem herrlichen Sonnenuntergang beschlossen wir uns, dass es Zeit ist zurück in den Camping zu gehen. Auf dem Rückweg verpassten wir die Verschiebung einer Strasse, damit zwei Schiffe in die Schleuse fahren konnten, leider um ein Haar. Dafür haben wir auch an diesem Abend noch die Eine oder Andere Sternschnuppe sehen dürfen.

Leute, was hat das zu bedeuten?! : Bild von Anina Ruch Route vom 13. August gem. Zwischenzielen und ohne Maut